Bericht aus dem Freisinger Tagblatt (Merkur) von Josef Fuchs:
Moosburg – „Das TSV-Gen: einmal TSV’ler, immer TSV’ler! – Wenn du da einmal infiziert bist, dann bleibst du beim TSV Moosburg“: Mit diesen Worten erklärt Ehrenvorsitzender Günter Beringer die Faszination des Vereins in der Moosburger Neustadt. Die Ausführungen der ehemaligen Vorstände und einiger Klub-Legenden sind nun Bestandteil des Films „Der TSV Moosburg-Neustadt – Mehr als ein Fußballverein!“ von Sebastian Grießl. Der Freisinger Filmemacher hat sich von der Leidenschaft seines Freundes Adam Marschall, Gründungsmitglied des TSV Moosburg, anstecken lassen und dessen Idee für einen Film zum 70-jährigen Bestehen des Vereins aufgenommen. Jetzt wurde das Werk erstmals öffentlich vorgeführt.
Dass die Umsetzung des Projekts zwei Jahre länger dauerte als geplant, sei Corona geschuldet, erklärte Grießl. Nun umspanne der Film eben 72 Jahre Vereinsgeschichte. Das Werk beschäftigt sich in insgesamt mehr als zwei Stunden mit der Historie, den Anekdoten, den Abteilungen und den Personen rund um den Klub in der Neustadt.
Rustikale Anfänge, kuriose Anekdoten
Dabei fällt im ersten Teil des Films eine Hauptrolle dem inzwischen über 90-jährigen Adam Marschall zu. Er tritt auch als Erzähler auf und berichtet von den Anfängen einiger fußballspielender Flüchtlinge in Pillhofen, die ab 1949 auf dem Sportplatz des ehemaligen Gefangenenlagers Stalag VII A in der Neustadt kicken durften und 1950 einen Verein mit 53 Mitgliedern gegründet haben, um auch an Punktspielen teilnehmen zu können.
Dabei fallen dem TSV-Gründungsmitglied allerlei Geschichtchen ein – wie etwa die des obenrum im Business-Hemd und unten mit kurzer Hose und Sockenhaltern für das Kolping-Team kickende Friseurmeisters Karl Aschenbrenner. Oder das Phantomtor, als – wie bei Stefan Kießling 2013 in Hoffenheim – der Ball durch ein Loch seitlich im Tornetz den Weg über die Linie fand und sich der aufgebrachte Adam Marschall massiv mit Schiri Lenz Held anlegte – und schließlich, nach Androhung einer Watschn, vom Platz flog. Aber auch die Bedeutung des neuen Vereins als Begegnungsstätte und Faktor zur Integration der Neustädter in die Stadt Moosburg in den ersten Jahrzehnten wird thematisiert.
Die Anfänge seien spannend, findet auch Sebastian Grießl, da könnten sich die heutigen Nachkommen eine Menge abschauen, wenn es um das Verständnis des Ehrenamts geht: „Das Ehrenamt hat über Jahrzehnte hinweg den Verein getragen und es ist die Frage, ob die, die heute in der Jugend oder den Herren aktiv spielen, sich auch so in den Dienst des TSV Moosburg stellen werden.“ Aus seiner Sicht seien die 72 Jahre bei den Neustädtern sportlich vom häufigen Hinfallen und immer wieder Aufstehen geprägt, sagt der Filmemacher. Es brauche fast die Leidensbereitschaft eines „Löwen“-Anhängers, um das zu ertragen, meint er schmunzelnd. Wie damals 1968, als die erste Mannschaft beim größten Erfolg der Vereinsgeschichte in die Bezirksliga aufstieg, dort furios startete und am Ende der Saison doch wieder abstieg.
Starke Gemeinschaft und stetige Weiterentwicklung
Eines wird im Film klar gezeigt: Beim TSV werden die Gemeinschaft, das Vereinsleben und das Streben nach stetiger Weiterentwicklung ganz groß geschrieben. Egal, ob bei Ausbau und Pflege der Anlage, oder der Gründung von Abteilungen wie der Tanzgruppe „Starfires“, Walking oder Gymnastik: Stillstand soll es nicht geben.
Beim Ehrenamtsabend am vergangenen Samstag wurde der Film in Ausschnitten den Mitgliedern präsentiert, und der DVD-Verkauf startete. „Der Film ist wirklich toll gelungen“, findet der aktuelle Vorsitzende Manfred Hofmann, dessen Lieblingskapitel natürlich der Aufstieg in die Bezirksliga ist. Sebastian Grießl nutzte die Gelegenheit am Samstag, sich bei Adam Marschall, Willi Hobmeier, Willi Ellböck und Sepp Meier für die Unterstützung bei der Umsetzung des Films zu bedanken.
Josef Fuchs
Gut zu wissen: Wie Sie an den TSV-Film kommen
Der Film von Sebastian Grießl kann via E-Mail an geschaeftsstelle@tsv-moosburg.de
oder Tel. (0163) 1661017 bei Manfred Hofmann bestellt werden.