Chronik

Die Geschichte des TSV Moosburg-Neustadt

Als die Schrecken des Krieges bereits ein wenig verdrängt waren, hoben 1950 sportlich ambitionierte Heimatvertriebene im Gasthaus Willner in der Neustadt den Turn- und Sportverein Moosburg-Neustadtsiedlung aus der Taufe. Zu den Funktionären der ersten Stunde zählten u. a. die Herren Partosch, Stamminger, Andreas Rakitsch, Willner, Gabriel, Böhm, Mertl, Gringmuth und Leicht, aber auch schon Doyscher, Radtke und Rosanowitsch.

Nachdem der Verein zuerst von Fußballern für Fußballer ins Leben gerufen wurde, schlossen sich bald auch Leichtathleten und Turner diesem an. Sogar das Faustballspiel wurde einige Zeit betrieben. Der Name Turn- und Sportverein kam also nicht von ungefähr. Für die Sportarten im freien Gelände gewann man schon früh das Sportplatzareal des ehemaligen
Gefangenenlager. 1951 wurde man auf Anhieb C-Klassenmeister und spielte von da ab in der B-Klasse.

Mannschaft der ersten Jahre

Mannschaft der ersten Jahre (1951) Stehend von links: Teppert Josef, Eis Franz, Gabriel Josef, Marschall Adam, Andres Franz, Huber Anton (Trainer), Fritsche Kniend von links: Günther Hans, Rakitsch Franz, Bareuther Franz, Dudek Karl

Reserve-Mannschaft der ersten Jahre (1951)

Reserve-Mannschaft der ersten Jahre (1951) Hintere Reihe von links: Steringer Hans, Berger Josef, Jaschik Albert, Eis Franz, Manz Josef Mittlere Reihe von links: Berndt Heinz, Lilke Werner, Falk Hans Vordere Reihe von links: Mineif Toni, Gass Georg, Steringer Georg

Obwohl die folgenden Jahre aus sportlicher Sicht nicht mehr so erfolgreich verliefen, festigte sich der Verein innerlich. Schwierigkeiten, wie die Frage nach der Bezahlung der Platzmiete sowie der Platzerhaltung, wurden durch viel Eigeninitiative, aber auch durch die Mithilfe Moosburger Firmen und der Stadt Moosburg gemeistert.

Mit Stolz konnte man 1955 im Rahmen eines Pokalturniers auf 5 Jahre Vereinsleben zurückblicken.

Als mit zunehmender Industrialisierung auch in der Neustadt die Bebauung des Geländes zunahm, musste man den ehemaligen Gefangenenlagersportplatz 1959 aufgeben. Der Nachbarverein, die SpVgg Moosburg, half aus und stellte ihren Nebenplatz für die Verbandsspiele zur Verfügung. Nachdem in der Amtszeit von Andreas Rakitsch 1958 die Stadt Moosburg grünes Licht für das heutige Gelände gab, konnten in aufopfernder Arbeit und durch die Unterstützung Moosburger Betriebe zwei Sportplätze geschaffen werden. Bereits auf dem neuen Spielfeld folgten weitere sportliche Erfolge. 1960 wurde der TSV Meister der B-Klasse und machte sich damit zum 10-Jährigen selbst das schönste Geschenk.

Seitdem erstmals 1961 eine AH-Elf nominiert wurde, besteht für ältere Spieler der Herrenmannschaften, aber auch solchen die sich nur sportlich bewegen wollen, die Möglichkeit, sich noch längere Zeit fußballerisch zu betätigen.

1963 entstand aus einer Baracke direkt am Sportplatz ein neues Vereinsheim. Welche Schwierigkeiten in diesem Zusammenhang zu meistern waren, könnten nur die Beteiligten wiedergeben. Zu diesen zählten u. a. der später zum Ehrenvorstand ernannte Andreas Rakitsch und Nikolaus Naumovic als Leiter des Bauausschusses. Dankend erwähnt sei hier aber auch die Unterstützung, die dem TSV von Brauereibesitzer Hofmann und dem BLSV zuteil wurde.

Vorstand Gustav Sauerstein, der 1963 bis 1966 die Geschicke des Vereins leitete, konnte im Dezember seines ersten Amtsjahres das neu errichtete Heim einer Reihe von prominenten Gästen zeigen. Nach materieller und finanzieller Unterstützung durch die Firma Driescher war es möglich, ein weiteres Projekt zu vollenden. Um einen geregelten Trainingsablauf zu ermöglichen, wurde eine für die damalige Zeit passable Flutlichtanlage geschaffen.

Von 1967 bis 1980 nahm eine AH-Mannschaft des TSV regelmäßig an den Spielen um den Landratspokal im Kreis Freising teil. Vom 1970 bis 1972 konnten die „Alten Herren“ diese Pokalrunde als Sieger abschließen.

Seinen größten Triumph feierte der TSV im Jahre 1968. Unter der Vorstandschaft von Bruno Kraly, seinem Vize Karl Hambach und dem Schriftführer Hans Viehauser wurde die Mannschaft unter Trainer Brauer und der Regie des Spielleiters Adam Marschall durch eine grandiose Leistung A-Klassenmeister. Der TSV war dadurch berechtigt, in der damaligen Bezirksliga zu spielen.

B-Klassenmeister 1960

B-Klassenmeister 1960 Stehend von links: Radtke, Fritsche, Seisenberger (Trainer), Rakitsch Andreas, Schmoll, Ottl Josef, Wagner, Rentz, Gruber, Rakitsch Franz, Leicht, Eis Josef,Griesbacher, Schiwon Gunther, Huber Günther, Hambach Rudolf, Schiwon Richard (Spielleiter), Meringer Kniend von links: Gabriel Adolf, Meindlschmidt, Marschall, Hofmann, Sutter, Speckmeier, Holzner

A-Klassenmeister 1968

A-Klassenmeister 1968 Stehend von links: Marschall (Spielleiter), Adam Marschall, Heinz Scherbakow, Walter Kraus, Manfred Brauer, Peter Wilhelm, Kurt Schmid, Walter Wagner, Helmut Rentz, Willi Brauer (Trainer) Kniend von links: Sigi Schiwon, Georg Held, Günter Huber, Rudi Hambach, Toni Scharl, Reini Huber, Stefan Suvak, Uli Damke

Nach einjähriger Zugehörigkeit zur Bezirksliga musste man allerdings wieder den Weg in die A-Klasse antreten.

Im Gegensatz zum Zehnjährigen reichte es 1970 nicht mehr zu einem besonderen sportlichen Erfolg. Die Männer um Vorstand Karl Bartl ließen sich jedoch nicht entmutigen und feierten trotzdem ein würdiges Jubiläum. Zum Ende der Spielzeit 1972/73 halfen alle Anstrengungen nicht mehr, die Mannschaft musste in die B-Klasse absteigen.

Unter der Amtszeit von Günther Beringer feierte man 1975 ein Vierteljahrhundert TSV. Bei viertägigem Bierzeltbetrieb und sportlichen Veranstaltungen kam auch die Kultur nicht zu kurz. Nachdem die Stadt Moosburg die Bande zur Partnerschaft Bry-sur-Marne in Frankreich knüpfte, war der TSV frühzeitig dabei auch sportliche Verbindungen aufzunehmen. Es folgten nach dem ersten Zusammentreffen 1973 in Bry eine Reihe von Begegnungen hüben und drüben.

Anfang der siebziger Jahre wurde auch eine Damenmannschaft gegründet

Eines der ersten Highlight dieser Damenmannschaft war ein Spiel gegen 1860 München

TSV Moosburg - 1860 Damen (1971)

TSV Moosburg – TSV 1860 München Hinten von links (nur TSV): Hennerfeind Hanni, Waas Hannelore, Gerlspeck Roswitha, Feldmeier Heidi, Schiwon Rita, Maier Monika, Fritsch Uschi, Stuckenberger Monika, Thomas Helga, Bauer Rosmarie, Loy Claudia, Rössler Erika, Steidl Helga, Scherbakow Annemarie Vorne: TSV 1860 München